Vor 60 Jahren:
Weihe der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum 1963

Am 5. Mai 1963 konsekrierte der frühere Berliner Bischof ➚Julius Kardinal Döpfner
die »Gedächtniskirche der deutschen Katholiken zu Ehren der Blutzeugen für Glaubens- und Gewissensfreiheit in den Jahren 1933–1945« Maria Regina Martyrum und den Hochaltar in der Oberkirche. Die Altarweihe in der Krypta übernahm der Erzbischof von Chambéry Louis de Bazelaire. Den Altar des Feierhofes weihte der Berliner Ortsbischof ➚Erzbischof Alfred Bengsch und feierte auch dort das erste Pontifikalamt.

Zwei Schrifttafeln mit päpstlichen und bischöflichen Widmungsworten verweisen am Eingang zum Feierhof auf die sakrale Dimension des Gedenkbezirkes. Abgebildet ist hier die Wid­mungs­tafel mit Worten von Papst Pius XII. (DAB IX/1–BN 2004,12). Sie bringt einen Auszug aus der päpstlichen Radiobotschaft vom 17. August 1958 an die deutschen Katholiken, »die wegen des Katholikentags in Berlin versammelt sind« (Druck: Acta Apostolicae Sedis 50 [1958], S. 701–705 [dt.], hier S. 705 Abs. 2):

»[Wir empfehlen euch der Liebe, dem Schutz und der Fürbitte Marias, der »Königin der Märtyrer«.] An einer Stätte, wo in dunkler Zeit Todesurteile am laufenden Band vollstreckt wurden, plant ihr ein Heiligtum zu Ehren der »Regina Martyrum« und zum Gedächtnis jener aus euren Brüdern und Schwestern, Deutschen und Nicht-Deutschen, die damals ihr Ein­stehen für die Rechte Gottes und des guten Gewissens mit ihrem Blut besiegelt haben. Es sind nicht wenige, und einige von ihnen waren Uns persönlich bekannt. Ihr aber wollet in dieser so sehr dem Materiellen verhafteten Zeit sie euch vor Augen halten als heldenmütige Bekenner der Tatsache, dass die sittlichen Werte, die Rechte Gottes und der wahre Glaube hoch über allem rein Irdischen stehen und euer unbedingtes Ja bis zur Hingabe des Lebens heischen. Jene aber von euch, die selbst in Not und Gefahr sind, mögen aus ihrem Beispiel Trost und Kraft schöpfen, um durchhalten zu können.«

Höhepunkt des diesjährigen Kirchweihjubiläums ist der Festgottesdienst am Sonntag, 7. Mai 2023, um 10 Uhr. Am Vorabend wird in der Gedenkkirche die Johannes-Passion von J.S. Bach »Die Freiheit, die Fesseln trägt« aufgeführt.