Bestand V/221


Sophie Sieg geb. Wloszczynski (1893–1987)    DAB V/221– …

Biographische Notiz

* Flatow/Westpreußen 14. Mai 1893, nach Besuch der Bürgerschule und Handelsschule seit 1911 als Stenotypistin, Korrespondentin bzw. Sekretärin tätig: in Berlin (1911–1920), Wierzchosławice und Ja­ni­kowo (1921–1922), Berlin (1922–1923), Detroit (1924–1928) und seit 1928 wieder in Berlin, 1928 Ehe­schließung mit John Sieg (1903–1942), seit 1930 Mitglied der KPD (seit 1946 SED), seit 1933 aktiv gegen das NS-Regime tätig, im »Widerstandsnetzwerk der Roten Ka­pelle«, Sekre­tärin und Über­setzerin für die illegale Zeitung: »Die innere Front« (1941–1942), am 12. Oktober 1942 verhaftet, in Untersuchungs­haft wegen Verdachts der Vorbereitung zum Hoch­verrat, seit 5. Juni 1943 im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück, im April 1945 beim Eva­kuie­rungs­marsch nach Bergen-Belsen entkommen, nach Kriegsende Sachbearbeiterin in verschiedenen Dienststellen in Berlin, seit 1946 in der Deutschen Zentralverwaltung für Verkehr der SBZ, dann im Ministerium für Ver­kehrs­wesen der DDR, zuletzt Leiterin der dortigen Bibliothek. – Ehrungen: u.a. Me­daille für Kämp­fer gegen den Faschismus von 1933 bis 1945 (1958), Clara-Zetkin-Medaille (1958), Vater­län­discher Ver­dienst­orden in Bronze (1969), Verdienst­medaille der Deutschen Reichsbahn (1968), Verdienst­medaille der Nationalen Volks­armee (1970), † Berlin-Köpenick 13. Mai 1987, ▭ Berlin 11. Juni 1987 Fran­zösisch Re­for­mierter Friedhof.

Vgl. u.a. Anne Nelson, Die Rote Kapelle. Die Geschichte der legendären Widerstandsgruppe. Aus d. Amerik., München 2010. – Johannes Tuchel, » … wenn man bedenkt, wie jung wir sind, so kann man nicht an den Tod glauben.« – Liane Berkowitz, Friedrich Rehmer und die Widerstandsaktionen der Berliner Roten Kapelle, Berlin 2022.

Bestandsinformation

Nachlaßsplitter (Depositum): Persönliche Dokumente von Sophie Sieg 1893–1987. Briefe aus dem Kon­zentrationslager Ravensbrück an die Nichte Mariane Wloszczynski 1942–1943. Personalakte bei der Zentral­verwaltung für Verkehr bzw. Ministerium für Verkehrswesen der DDR 1946–1981. – Per­sön­liche Dokumente von John Sieg 1913–1937. Fotoalbum 1925–1931. Veröffentlichungen 1928, 1929, 1986, 1989. Eigenhändige Notizen und Zeitungsausschnitte 1929–1942. Korrespondenz 1931–1947. Personalakte bei der Deutschen Reichsbahn 1937–1942. Ölportrait des Malers Walter Buch von John Sieg [vor 1956] u.a.
Umfang: 0,9 lfd. m
Laufzeit: 1893–1989
Erschließungszustand: Findbuch
Benutzung: vgl. § 6 Ziff. 3 c) BODAB: nach Einwilligung der Depositarin