Verband der katholischen Arbeitervereine (Sitz Berlin) DAB IV/64–…
Bestandsbildner
Auf Initiative des vor allem in Berlin tätigen Mäzens Franz v. Savigny (1859–1917) wurde am 12. Januar 1896 der »Verband der katholischen Arbeitervereine Berlins und der Delegatur« gegründet, der bereits ein Jahr später zum »Verband katholischer Arbeitervereine Nord- und Ostdeutschlands« erweitert wurde. Nach dem Anschluß der Arbeitervereine der Diözese Trier führte er seit 1903 den Namen »Verband der katholischen Arbeitervereine (Sitz Berlin)«. 1910 spaltete sich der »Ostdeutsche Verband der Katholischen Arbeitervereine« ab, der quantitativ aber unbedeutend blieb. Gegen die »Kölner Richtung«, die eine Doppelmitgliedschaft in den konfessionellen Arbeitervereinen und den interkonfessionellen Christlichen Gewerkschaften favorisierte, baute der Berliner Verband mit Unterstützung durch den Ortsbischof, den Breslauer Fürstbischof Georg Kardinal Kopp, eigene Fachabteilungen zur Wahrnehmung gewerkschaftlicher Interessen auf. Der Verband erreichte 1913 den Höhepunkt seiner Entwicklung mit mehr als 120.000 Mitgliedern. Angesichts der veränderten Rahmenbedingungen nach der Revolution von 1918 mußten die Fachabteilungen – nicht zuletzt auf Drängen des Episkopats – 1920 in die interkonfessionellen Christlichen Gewerkschaften überführt werden; der Verband stellte seine gewerkschaftliche Tätigkeit ein. Ein Mitgliederschwund war die unmittelbare Folge. Der Berliner Verband, der zuletzt etwa 7.000 Mitglieder zählte, löste sich – nach der kirchenamtlichen Errichtung des »Diözesanverbandes der katholischen Arbeitervereine des Bistums Berlin« – zum 31. Dezember 1931 auf.
Verbandsorgan: Der Arbeiter 1.1897 – 35.1931, u.a. mit der Beilage: Korrespondenzblatt der beruflichen Fachabteilungen 1.1904 – 11.1914 [SBB <DE-1>: 4 u 2″ Fd 690]; Robotnik (Berlin) 1.1902 – 21.1921 [SBB <DE-1>: 2″ Fd 701]. –
Vgl.
Bestandsinformation
Inhalt: Satzungen und Programmschriften, Protokollbücher der Leitungsorgane, Schulungsmaterial, Flugblätter und Flugschriften, v.a. Korrespondenz des Verbandsvorstands, angereichert durch Unterlagen des Mitbegründers Franz von Savigny, des letzten Verbandssekretärs Paul Richter (1868–1945) sowie der Vorstandsmitglieder Maximilian Beyer (1872–1937) und Joseph Baron (1874–1953), Berichte aus den Verbandsbezirken und Sekretariaten, auch Presseausschnitte – Einzelstücke in lateinischer, französischer, italienischer und niederländischer Sprache
Umfang: 3,8 lfd. m
Laufzeit: 1896–1953
Erschließungszustand: Findbuch
Benutzung: vgl. § 6 Ziff. 2 BODAB
Bemerkung
➚Bistumsarchiv Trier
➚Bundesarchiv
➚Diözesanarchiv Berlin: Nachlaß Dr. Gottfried Brunner (DAB V/97)
➚Diözesanarchiv Luxemburg: Nachlaß Heinrich Fournelle