Dr. Karl Heinrich Schäfer (1871–1945) DAB V/30–…
Biographische Notiz
* Wetter (Kreis Marburg) 27. Juli 1871, evgl., nach Abitur (1891) Studium der evangelischen Theologie in Greifswald, Erlangen und Marburg, 1895 1. Theologische Prüfung, dann im Domkandidatenstift in Berlin, 1898 Pfarrexamen in Kassel, 1899 Oberlehrerprüfung, 1900 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Historischen Archiv der Stadt Köln, 1902 Dr. phil. (Tübingen), am 8. Dezember 1902 Konversion in der Zwölf-Apostel-Kirche in Köln, seit 1903 Mitarbeiter des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft, 1914–1918 Kriegsdienst zunächst beim Roten Kreuz, dann als Sanitätssoldat, schließlich als Landsturmmann und zuletzt als Unterrichtsoffizier, 1919 kommissarischer Bibliothekar in Wolfenbüttel, Habilitation an der Technischen Hochschule Braunschweig, Dozent für Kulturgeschichte ebd., seit 1921 Reichsarchivrat und Mitglied des Reichsarchivs in Potsdam, Eheschließung mit Barbara Marx, 1923 Geburt der Tochter Renate, 1928 1. Vorsitzender des Geschichtsvereins Katholische Mark bzw. Diözesangeschichtsvereins im Bistum Berlin, nach Denunziation 1934 in den dauernden Ruhestand versetzt, nach Denunziation am 14. Oktober 1942 von der Geheimen Staatspolizei wegen Rundfunkvergehens verhaftet, vom Sondergericht III Berlin am 27. Januar 1943 zu zwei Jahren Zuchthaus unter Anrechnung der Untersuchungshaft verurteilt, am 8. März 1943 Entzug des Titels Reichsarchivrat und des Ruhegehalts, nach Verbüßung der Strafhaft in Luckau Überstellung ins Gerichtsgefängnis Potsdam, seit dem 7. Januar 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen, † ebenda 29. Januar 1945.
Bibliographie:
Bestandsinformation
Teil-Nachlaß: Persönliche Dokumente, u.a. Haftzeit, Materialsammlung: Erster Weltkrieg, Rücklauf einer Umfrage des Reichsarchivs (1932–1933) zur caritativen Tätigkeit der katholischen Kirche im Ersten Weltkrieg; Publikationen, Werkstattpapiere und Unterlagen zur Landesgeschichte von Hessen, Eichsfeld, Rheinland, Italien und Brandenburg, zur Kirchengeschichte, Heraldik und Genealogie, Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Weltanschauung
Umfang: 10,2 lfd. m
Laufzeit: 1893–1945 (1992)
Erschließungszustand: Findbuch
Benutzung: vgl. § 6 Ziff. 3 b) BODAB
Bemerkung
Ein weiterer ➚Nachlaßteil befindet sich im Archiv der Katholischen Propsteipfarrei St. Peter und Paul in Potsdam.