Bestand V/1

Walter Adolph (1902–1975)    DAB V/1–…

Pseudonyme: r.h., Willi Alex, Fritz Lange, Wilhelm Leibusch, Alex Schubart

Biographische Notiz

* Berlin 21. November 1902, nach Abitur (1921) Theologiestudium in Breslau und Freiburg, 1927 ka­tho­lischer Prie­ster (Diözese Breslau, dann Berlin), Kaplan an St. Augustinus in Berlin, 1930 Sekre­tär der Katho­lischen Aktion des Bistums Berlin, 1932 Schriftleiter des Katho­li­schen Kirchen­blattes für das Bis­tum Berlin (bis 1936), 1933 Leiter der Fach­schaft der katholisch-kirchlichen Presse in der Reichs­presse­kammer (bis 1936), 1938 Diözesandirektor für das Päpstliche Werk der Glaubens­verbreitung (bis 1946), 1939 Kuratus mit dem Titel Pfarrer von Christus König in Berlin-Adlershof, 1945 residie­ren­der Dom­kapi­tular und Ordi­nariats­rat, Direktor und Geschäftsführer des ➚Morus-Verlags, 1950 Päpst­licher Haus­prälat, 1952 Diöze­san­beauftragter für die Katho­li­sche Rundfunk­arbeit, 1958 Auf­sichts­rats­vor­sitzen­der des Petrus-Werks, 1961 Generalvikar des Bi­schofs von Berlin ➚Alfred Bengsch (bis 1969), Aposto­lischer Proto­notar a.i.p., 1969 Bi­schöflicher Be­voll­mächtigter für die Wei­ter­führung und den Ab­schluß der mit dem Senat von Berlin laufenden Ver­hand­lungen, † Ber­lin 25. April 1975, ▭ Berlin-Reinickendorf 5. Mai 1975 Dom­friedhof St. Hedwig.

Veröffentlichungen: u.a. Art., in: Katholisches Kirchenblatt für das Bistum Berlin 1932–1938, Petrusblatt 1945–1975, Beil.: Blick in die Zeit 1950–1953.
Etwas, was ich bei dem Kirchbau erlebte, in: Festschrift zur Weihe der St. Augustinuskirche am 16. September 1928, Berlin 1928, 6–11. – Am Berliner Zeitungskiosk, in: Märkischer Kalender 1931, 98–102. – [Flugblatt:] Dogmenstreit und Caritas. Eine Bitte an den Herrn Reichs­minister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Josef Goebbels. Berlin [1934]. – Erich Klausener. Ein Gedenkblatt, in: St.-Petrus-Kalender 8 (1935), 52–58. – Etwas von der Alltagsarbeit unseres Bischofs, in: ebd., 10 (1937), 63–69. – [Hrsg.], Ernst Thrasolt zum 60. Geburtstag. Als Ms. gedr., Berlin 1938. – Das Siegel der Treue. Aus den letzten Lebensjahren des heiligen Tho­mas Morus, in: Katholisches Kirchenblatt für das Bistum Berlin, Nr. 30, 24. Juli 1938, bis Nr. 37, 11. September 1938 [8 Teile]. – Dokumente aus dem Kampf der katholischen Kirche im Bistum Berlin gegen den National­sozialismus. Hrsg. v. Bischöflichen Ordinariat Berlin. Berlin 1946. – Zwischenbilanz 1933–1945, in: Petrusblatt, Nr. 35, 1. September 1946. – Wilhelm Wagner. Domvikar bei St. Hedwig zu Berlin, Berlin 1947. – Im Schatten des Galgens. Zum Gedächtnis der Blutzeugen in der national­sozialistischen Kirchen­verfolgung, Berlin ²1953. – Un­veröffent­lichte Bormann-Akten über den Kirchenkampf, in: WJ [7] (1953), 125–151. – Der Brief des Kardinalstaatssekretärs Maglione an Reichs­außen­minister Joachim von Rib­ben­trop vom 2. 3. 1943 – Doku­mente zur Politik des Heiligen Stuhles während des Zweiten Welt­krieges, in: ebd. 8 (1954), 5–24. – Erich Klausener, Berlin 1955. – Atheismus am Steuer, Berlin 1956. – Aus der Spruch­praxis des Volksgerichtshofes. Wortlaut von drei Urteilen gegen katholische Priester, in: WJ 9/10 (1956), 10–30. – [Hrsg. mit Erich Klausener u. Hubert Muschalek], Unsere Sorge, der Mensch, unser Heil, der Herr. Ein Taschenbuch zum geistigen Ringen der Zeit. 22 phil. u. theol. Beitr., Berlin 1958. – Die Blutzeugen mah­nen, Berlin ²1958. – Ziel und Taktik der Kirchen­politik Hitlers insbesondere gegenüber der katholischen Kirche, in: WJ 11/12 (1958), 131–142. – Berlin – Stadt der Märtyrer, in: Erdkreis 9 (1959), 326–333. – Dokumente zum Kirchenkampf 1933–1945, in: WJ 13/14 (1960), 12–41. – Der Christ in atheistischer Umwelt, in: Stimmen der Zeit 166 (1960), 1–3. – Die Berliner Jahre. Julius Kardinal Döpfner als Bi­schof von Berlin 1957–1961, Berlin 1961. – 25 Jahre »Mit brennender Sorge«. Aufzeichnungen und Dokumente, in: WJ 15/16 (1962), 3–18. – Maria Regina Martyrum. Gedächtniskirche der deutschen Katholiken zu Ehren der Blutzeugen für Glaubens- und Gewissens­frei­heit in den Jahren 1933–1945, Berlin 1963. – Ver­fälschte Geschichte. Antwort an Rolf Hochhuth. Mit Doku­menten und authentischen Berichten, Berlin 1963. – Hirten­amt und Hitler­diktatur, Berlin 1965. – Wilhelm Leibusch [i.e. Walter Adolph], Einer aus der Lausitzer Straße. Eine katholische Jugend in Berlin-Kreuzberg zu Anfang des Jahrhunderts, Berlin 1968. – Kardinal Preysing und zwei Diktaturen. Sein Widerstand gegen die totalitäre Macht, Berlin 1971. – Sie sind nicht vergessen. Gestalten aus der jüngsten deutschen Kirchen­geschichte. Cesare Orsenigo, Maximilian Kaller, Heinrich Wienken, Heinrich Heufers, Ludwig Cuno, Bernhard Lichtenberg. Als Ms. gedr., Berlin 1972. – Die katholische Kirche im Deutschland Adolf Hitlers, Berlin 1974. – WJ 24–29 [1976] = Walter Adolph zum Gedenken. Un­ver­öffent­lichte Manu­skripte aus dem Nach­laß. – Erinnerungen 1922–1933, in: ebd., 34–85. – Geheime Auf­zeich­nungen aus dem national­sozialistischen Kir­chen­kampf 1935–1943. Bearb. v. Ulrich von Hehl, Mainz 1979 [4. Aufl. 1987]. – Die Gefahr der Gewerkschaftskirche. Eine Be­trach­tung Walter Adolphs aus dem Jahre 1972, in: WJ N.F. 11 = 50/51 (2011), 213–234.

Vgl. u.a. Ulrich von Hehl, Walter Adolph (1902–1975), in: Jürgen Aretz / Rudolf Morsey / Anton Rauscher (Hrsg.), Zeit­geschich­te in Le­bens­bildern, Bd. 9, Münster 1999, 169–181 u. 343 f. – Wolfgang Tischner, Katho­lische Kirche in der SBZ/DDR 1945–1951. Die For­mierung einer Subgesellschaft im entstehenden sozialistischen Staat, Paderborn u.a. 2001, 476–528. – Ruth Jung, Ungeteilt im ge­teilten Berlin. Das Bistum Berlin seit dem Mauerbau, Berlin 2003. – Christine Bart­litz, »Hütet euch vor falschen Pro­pheten!«. Hör­funk­kommentare der katholischen Kirche aus Berlin 1950–1962, in: Thomas Lindenberger (Hrsg.), Massenmedien im Kalten Krieg. Akteure, Bilder, Resonanzen, Köln–Weimar–Wien 2006, 139–170. – Mark Edward Ruff, The Battle for the Catholic Past in Germany, 1945–1980. Cambridge u.a. 2017. – Harry Oelke / Thomas Brechen­macher, Art.: Kir­chen­kampf, in: Staatslexikon, 8. Aufl., Bd. III, Freiburg–Basel–Wien 2019, 772–780. – Journalist, Publizist, Generalvikar. Gute Nach­richt für Kirchengeschichtler des Bistums: Der Nachlass von Walter Adolph ist ab sofort im Diözesan­archiv nutzbar. Er war seit 1975 in der Bonner Forschungsstelle der Kommission für Zeitgeschichte verwahrt worden, in: Tag des Herrn, Nr. 41, 13. Oktober 2019.

Bestandsinformation

Nachlaß: Persönliche Dokumente. Korrespondenzen. Veröffentlichungen, Werk­statt­papiere und Ma­nu­skripte, Predigten und Vorträge. Thematische Sammlungen. Katho­lische Kirche. Evangelische Kir­chen. Deutschland in der NS-Zeit. Deutschland im Kalten Krieg. Osteuropa nach 1945. Bistum Berlin. Katho­lisches Kirchenblatt für das Bistum Berlin. Morus-Verlag. Kirchliche Rundfunkarbeit
Umfang: 13 lfd. m
Laufzeit: 1914–1975
Erschließungszustand: Findbuch
Benutzung: vgl. § 6 Ziff. 3 b) BODAB